Hoher Augendruck

30.08.2023
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Wenn es sich anfühlt, als würde jemand gegen die Augeninnenwand stossen

Der physikalische Druck auf die Augeninnenwand wird in der Fachsprache als «intraokularer Druck» bezeichnet. Das Kammerwasser ist eine durchsichtige Körperflüssigkeit, die im Auge den Augeninnendruck reguliert. Das Kammerwasser wird im vorderen Teil des Auges produziert und transportiert Nährstoffe zur Linse und Hornhaut. Der Normaldruck bewegt sich zwischen 10 und 21 mmHG.

Warum gibt es Augendruck?

Der Augendruck spielt eine wichtige Rolle für die Wölbung der Hornhaut. Zudem ist die Flüssigkeit auch dafür zuständig, dass der Abstand zwischen Netzhaut, Augenlinse und Hornhaut erhalten bleibt. Dies ist für unser Sehvermögen wichtig.

Schwankungen des Augeninnendruckes – ein Grund zur Sorge?

Es ist normal, dass der Augeninnendruck nicht immer gleich ist. Sollte der Druck jedoch konstant über 21 mmHG liegen, ist dies ein sicheres Indiz, dass sich entweder das Kammerwasser angestaut hat, zu viel Kammerwasser produziert wird oder der Abfluss blockiert ist.

Bei einem erhöhten Druck ist oft ein grüner Star (Glaukom) die Ursache. Hierbei wurde der Sehnerv durch den Druck beschädigt und das Sehvermögen beeinträchtigt. Die Schäden sind nicht reversibel und sollten folglich so schnell wie möglich erkannt und behandelt werden. Da Sie nicht unbedingt etwas spüren, empfehlen wir Ihnen ab dem 40. Lebensjahr regelmässig in die Kontrolle zu kommen. Vorsicht ist besser als Nachsicht – mithilfe dieser präventiven Massnahme können Problem früh erkannt und angegangen werden.

Ist der Augeninnendruck konstant zu schwach, besteht die Gefahr einer Netzhautablösung. Dies ist ein medizinischer Notfall, der umgehend behandelt werden muss, um das Augenlicht zu retten!

Nebst diesem Notfall begünstigt ein niedriger Druck auch die Entstehung eines grünen Stars.

Risikogruppen und Symptome

  • erhöhte Blutfettwerte

  • starke Kurz- oder Weitsichtigkeit

  • krampfhafte Verengungen der Blutgefäße, wie beim Raynaud-Syndrom, der Migräne oder bei Tinnitus

  • Arteriosklerose

  • zu hoher oder zu niedriger Blutdruck

  • Zuckerkrankheit

  • Rauchen

  • die Einnahme von Medikamenten, die die Pupille erweitern

  • Kortisontherapie

  • Autoimmunerkrankungen, die die Blutgefäße angreifen

  • schwere Augenentzündungen und -vernarbungen

Meist bemerken Betroffene nichts, weil sich der Druck schleichend über mehrere Jahre aufbaut. Eine Verschlechterung des Sehvermögens oder Ausfälle im Gesichtsfeld sind Symptome, die immer fachmännisch untersucht werden müssen. Weitere Symptome sind:

  • akute Kopfschmerzen

  • gerötete Augen

  • Augenschmerzen

  • Übelkeit und Erbrechen

  • Sehverschlechterung

Möchten Sie abklären lassen, wie es um Ihren Augendruck steht? Gerne informieren wir Sie persönlich über unser Angebot. Vereinbaren Sie gleich an einem unserer Standorte Ihren Termin für ein persönliches Gespräch: Termin vereinbaren.

Diagnostik und Therapie

Am besten lässt sich der Augeninnendruck mit einer Tonometrie messen. Dazu untersucht die Fachspezialistin oder der Fachspezialist Ihre Augen mit einem sogenannten Applanationstonometer in einem abgedunkelten Raum. Vorgängig wird das Auge mit Augentropfen betäubt und ein paar Tropfen Farbstoff in den Bindehautsack geträufelt. Zur Untersuchung stützen Sie Ihr Kinn und Ihre Stirn auf dem Gerät ab. Mit der Spaltlampe erleuchten die Spezialistin oder der Spezialist das Auge und bringt einen kleinen Messkörper an die Hornhaut. Der präzise Lichtstrahl ermöglicht es, verschiedene Strukturen und feinste Veränderungen auf der Hornhaut, der vorderen Augenkammer, dem Kammerwinkel, der Augenlinse und der Netzhaut zu erkennen, gleichzeitig wird mit dem Messkörper der Gegendruck gemessen.

Für die Diagnosestellung kann auch eine Gesichtsfeldmessung (Perimetrie), durchgeführt werden, wobei Sie ihren Blick auf einen zentralen Punkt im Raum fixieren und verschiedene optische Reize in Raum erhalten und deuten müssen. Dies ist besonders wichtig, um eine potentielle Beeinträchtigung der Sehzellen oder Nervenbahnen zu identifizieren.

Das Ziel der Therapie ist es, den Augeninnendruck zu normalisieren und diesen im Normalbereich zu halten. Für eine erfolgreiche Therapie muss deshalb abgeklärt werden, ob der Augendruck oder eine zugrunde liegende Erkrankung behandelt werden muss. Je nach Person wird ein passender Therapieansatz ausgewählt:

  • Medikamentös: Betablocker, Carboanhydrasehemmer und Sympathomimetika sind Wirkstoffe, die die überflüssige Bildung von Kammerwasser bremsen. Prostaglandine und Parasympathomimetika, die den Abfluss des Kammerwassers verbessern.

  • Lasertherapie oder einen operativen Eingriff (z. B. eine Trabekulektomie oder Goniotomie).

  • Wenn der Augeninnendruck aufgrund einer Erkrankung verursacht wurde, wird individuell eine passende Therapiemethode gewählt.

Besuchen Sie einen unserer Standorte von Bern bis St. Gallen. Wir beraten Sie gerne detaillierter zu diesem Thema.

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