Netzhautsprechstunde

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Welche Aufgabe hat die Netzhaut?

Die Retina – auch Netzhaut genannt – ist eine sehr empfindliche und hochkomplexe Gewebeschicht, die als innerste Schicht die Augenhöhle auskleidet. Die Netzhaut besteht aus verschiedenen Gewebefasern und Zellen – unter anderem den Sinneszellen, die für die Sehfähigkeit unerlässlich sind. Die Sinneszellen lassen sich grob in zwei Gruppen einteilen: Stäbchen (Hell-Dunkel-Sehen) und Zapfen (Farbsehen). Sobald Lichtstrahlen durch die Pupille treten und hinten auf die Netzhaut treffen, läuft ein sehr komplexer biochemischer Prozess ab, um die Lichtimpulse in elektrochemische Signale umzuwandeln, die in der Folge via Sehnerv an das Gehirn weitergeleitet werden. Die Sinneszellen sind in unterschiedlicher Dichte und Anzahl über die Netzhaut verteilt – die mit Abstand höchste Zapfenkonzentration befindet sich im Bereich der Makula lutea (Gelber Fleck). Darin befindet sich ein Bereich, der Fovea centralis genannt wird – der Ort des schärfsten Sehens.

Aus dem Aufbau und der Funktion der Netzhaut geht hervor, dass Schädigungen einen direkten Einfluss auf das Sehvermögen haben. Dabei sind sowohl die Schwere als auch das Ausmass des Schadens ausschlaggebend – ebenfalls von Wichtigkeit ist die Lokalisation. Schäden können durch eine Vielzahl an Auslösern verursacht werden: Neben Netzhautrissen und -ablösungen sowie Entzündungen treten Schädigungen insbesondere auch als Begleiterscheinung verschiedenster Erkrankungen oder im Rahmen von Tumoren der Netzhaut auf.

Entzündungen der Netzhaut und der Netzhautgefässe – Ursachen?

Eine Entzündung der Netzhaut – auch als Retinitis bezeichnet – betrifft häufig nicht nur isoliert die Netzhaut, sondern kann leicht umliegende Strukturen wie zum Beispiel die Choroidea (Schicht unter der Retina) oder den Sehnerv (Nervus opticus) in Mitleidenschaft ziehen. Als häufigster Auslöser für Entzündungen im Bereich der Netzhaut gelten vor allem Infektionen: Diese können sowohl durch Viren (Herpes Simplex, Varizella Zoster), Parasiten (Toxoplasmose) als auch durch verschiedene Bakterien hervorgerufen werden. Auch bei einer fortgeschrittenen HIV-Erkrankung (AIDS) kann eine Netzhautentzündung auftreten – glücklicherweise verläuft diese Art der Entzündung heutzutage dank guter Behandlungsmöglichkeiten meist komplikationslos.

Die Entzündung der retinalen Gefässe wiederum wird retinale Vaskulitis genannt. Diese kann alleine oder zusammen mit einer Retinitis auftreten und wird neben den oben bereits genannten Ursachen vor allem auch durch Erreger wie Borrelien (Zeckenbiss) oder Autoimmunerkrankungen ausgelöst. Die Netzhautgefässe haben die wichtige Aufgabe, die Netzhaut mit ausreichend Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen und somit einen reibungslosen Ablauf des Sehprozesses zu garantieren. Bei einer Entzündung und Schädigung der Gefässe muss mit kleineren und grösseren Komplikationen gerechnet werden. Aus diesem Grund sollte bei Verdacht auf eine retinale Vaskulitis sofort eine Diagnose erfolgen, um gegebenenfalls schnellstmöglich mit der Behandlung zu beginnen.

Symptome

Je nach Lokalisation (eher zentral oder am Rand), Ausmass und Ursache der Entzündung können die Symptome unterschiedlich stark ausfallen. Vor allem die Lokalisation des Entzündungsherdes hat einen sehr grossen Einfluss auf die Folgeerscheinungen – dies vor allem aufgrund der Tatsache, dass die Sinneszellen an verschiedenen Orten in unterschiedlicher Dichte vertreten sind. Ist beispielsweise die Fovea centralis von der Netzhautentzündung betroffen, kann dies drastische Einschränkungen des Sehvermögens – bis gar zum Sehverlust – mit sich bringen. Entzündungen im Randbereich haben dagegen in den meisten Fällen weniger starke Sehbeeinträchtigungen zur Folge. Da sich Entzündungen aber rasch ausweiten können, sollte auch eine Entzündung im Randbereich zeitnah behandelt werden. Als Komplikation der Entzündungsreaktion kann es zu Schwellungen und Ödemen kommen, die in der Folge zu Netzhautablösungen (ähnlich wie bei der feuchten AMD) oder weiteren Spaltungen, Verklebungen und Problemen führen können. Auch Einblutungen in die Netzhaut sind aufgrund der erhöhten Gefässpermeabilität (Durchlässigkeit der Gefässe) möglich.

Diagnose

Die gängige Methode zur Untersuchung der Netzhaut ist die Spaltlampenuntersuchung: Einerseits liefert sie einen guten ersten Überblick über das Auge und seinen Zustand. Andererseits lassen sich bereits erste Rückschlüsse bezüglich der Problematik und der eventuell damit verbundenen Ursache ziehen. Das Ausmass und der Schweregrad lassen sich so ein erstes Mal beurteilen. Bei Unklarheit oder unschlüssigem Ergebnis bieten sich weiterführende Tests an: Mit Hilfe der Fluoreszenzangiographie lassen sich beispielsweise die Netzhautgefässe noch viel genauer unter die Lupe nehmen und mögliche Abnormitäten und Fehlbildungen erkennen. Diese Methode arbeitet mit der Verabreichung von Kontrastmittel, das die Gefässe im Detail darstellt.

Neben der vollumfänglichen Untersuchung und gegebenenfalls den bildgebenden Verfahren ist eine detaillierte Erhebung der Krankengeschichte und Befragung zum momentanen Gesundheitszustand wichtig. Nicht selten treten Komplikationen an der Netzhaut als Frühzeichen für andere zugrunde liegende Systemerkrankungen auf – hieraus ergibt sich die enge Zusammenarbeit der Augenärzte/innen mit den anderen Fachdisziplinen. Die genaue Ursache für das Problem zu kennen, hilft massgeblich beim Behandlungserfolg, weshalb wir auf ihr Mitwirken zählen.

Komplikationen

Die Netzhaut ist aufgrund ihres hochkomplexen Aufbaus und der darin enthaltenen sensitiven Sinneszellen sehr störungsanfällig. Aus diesem Grund wird sie normalerweise durch körpereigene Schutzfunktionen und den anatomischen Aufbau des Auges von der Aussenwelt und den damit verbundenen Gefahren so gut es geht abgeschirmt. Sollte dennoch eine Infektion bis ins Augeninnere vordringen, kann sie dort schnell einen grossen Schaden anrichten. Diese Schäden sind oftmals irreversibel und gehen neben Nekrosen (Gewebeuntergang, Zellen sterben ab) auch mit Vernarbung einher. Aus diesem Grund kommen der Achtsamkeit und Früherkennung wichtige Rollen zu! Jede retinale Vaskulitis oder Retinitis stellt einen augenärztlichen Notfall dar und sollte umgehend durch eine/n Spezialisten/in untersucht und behandelt werden!

Behandlung und weiteres Prozedere

Um eine möglichst zeitnahe und effiziente Behandlung einer Netzhautentzündung oder retinalen Vaskulitis zu ermöglichen, kommt vor allem der Kenntnis über den Auslöser eine bedeutende Rolle zu. Je konkreter die Ursache bekannt ist, desto zielgerichteter kann eine entsprechende Therapie begonnen werden – dazu zählen je nachdem auch antivirale oder antibiotische Medikamente. Meist wird bei ausgeprägter Entzündung eine kurzzeitige Steroid-Therapie verschrieben. Steroide helfen die Entzündung einzudämmen, bevor diese weiteren Schaden anrichten kann. Bei schweren oder weit fortgeschrittenen Fällen (zum Beispiel bei partieller Netzhautablösung) kann eine Augenlaserbehandlung oder ein chirurgischer Eingriff notwendig sein.

Am wichtigsten ist es, eine Entzündung möglichst früh als solche zu erkennen und eine/n Augenarzt/Augenärztin aufzusuchen. Aufgrund der engen Nachbarschaft verschiedenster Gesichtsstrukturen besteht immer auch die Gefahr, dass sich eine Infektion von der Nase oder dem Mund beispielsweise in die Augen ausbreitet – denn die Infektionswege sind teilweise nur wenige Zentimeter oder gar Millimeter lang. Wichtige Warnhinweise für Entzündungen sind: sich ausdehnende Rötungen, Schwellung, Überwärmung und/oder Schmerzen. Sollten Sie etwas Ähnliches bei sich beobachten, zögern Sie nicht, sich bei uns zu melden – unsere Spezialisten/innen von Gutblick Augengesundheit stehen Ihnen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite!

Was wollten Sie

schon immer wissen?

Das sagen unsere Patient:innen über uns

Die Operation an der Netzhaut war ein voller Erfolg und ich sehe wieder sehr viel besser (vorher knapp 40%, nachher fast 100%). Insbesondere die behandelnde Ärztin hat einen hervorragenden Job gemacht – kompetent, zuverlässig, empathisch. Habe mich als Patient noch kaum je so gut aufgehoben gefühlt. Herzlichen Dank!

H.R.

Zuviel Ängste herrschten, diese wurden ernst genommen und stellten sich als harmlos heraus. Danke und nochmals Danke für die kompetente und einfühlsame Beratung! Kann ich mit gutem Gewissen und voller Überzeugung weiter empfehlen.

B.H.

Augenlicht bedeutet zu sehen. Wenn man da Probleme hat, ist man plötzlich hilfslos. Da helfen einem solche Ärzte, wenn sie die Patienten mit ihrem Problem ernst nehmen und das spürte ich in dieser Augenpraxis, dass ich ernst genommen wurde. Vielen Dank dafür.

S.S.

Man wird mit seinen Problemen und Ängsten ernst genommen und sehr gut betreut. Kontrolle wird sehr ernst genommen und Termine werden per Schreiben mitgeteilt. Bin sehr zufrieden und werde immer wieder kommen.

M.B.

Von der ersten Terminvereinbarung über den sehr freundlichen, aufmerksamen Empfang bis über die Untersuchung durch die Augenärztin habe ich mich vom ersten Moment weg gut aufgehoben gefühlt. Mir wurden die Ergebnisse der Untersuchung auf sehr verständliche, absolut schlüssige und nachvollziehbare Art und Weise mitgeteilt, sodass ich die sehr einladend und angenehm modern gestaltete Praxis mit einem guten Gefühl verlassen habe.

M.B.
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