Multifokale Linsen

08.09.2022
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Bei den multifokalen Kontaktlinsen handelt es sich um Kontaktlinsen, die eine Fehlsichtigkeit für Ferne und Nähe gleichzeitig korrigieren. Sie werden dann angepasst, wenn mit den Kontaktlinsen, die nur die Ferne korrigieren, nicht mehr gut in die Nähe gesehen werden kann. Sie korrigieren also die sogenannte Presbyopie (Alterssichtigkeit).

Die multifokalen Kontaktlinsen bieten die Möglichkeit der klaren Sicht in mehrere Distanzen, ohne dass eine Brille getragen werden muss. Dies ist natürlich ein grosser Vorteil für all diejenigen, die sich mit einer Brille nicht wohlfühlen.

Der Nachteil dieser multifokalen Kontaktlinsen liegt darin, dass sie bei sehr hohen visuellen Anforderungen häufig ungenügend sind. Wenn gutes Sehen in den Zwischendistanzen, also zum Beispiel am Computer, nötig ist, kann dieser Bereich oft nicht genügend mit korrigiert werden. Zudem können das räumliche Sehen sowie das Kontrastsehen negativ beeinflusst werden. Trotz diesen Nachteilen ist der Einsatz von multifokalen Kontaktlinsen häufig eine gute Möglichkeit, gerade in Situationen, in denen die Brille störend ist. Insbesondere für Freizeit und Sport können diese Linsen eine tolle Ergänzung zur Gleitsichtbrille bieten.

Bei den multifokalen Kontaktlinsen stehen verschiedene Systeme bereit, damit die geeignete Kontaktlinse gefunden werden kann. Es gibt verschiedene Kontaktlinsensysteme zum häufigen Austausch, also für täglichen, 14-täglichen und monatlichen Austausch. Auch Kontaktlinsen zum geplanten Austausch, die bis zu einem Jahr im Einsatz sind und häufig individuell angefertigt werden, können verwendet werden. Die multifokalen Kontaktlinsen unterscheiden sich aber nicht nur im Austauschintervall, es gibt auch verschiedene Kontaktlinsendesigns. Grundsätzlich gibt es den simultanen und den alternierenden Aufbau.

Die simultanen Kontaktlinsen sind so aufgebaut, dass die Wirkung für die verschiedenen Distanzen nicht von der Bewegung der Kontaktlinse abhängig ist. Sie sitzt also immer etwa gleich auf dem Auge. Sie ist so aufgebaut, dass die Zonen, die meist konzentrisch auf der Kontaktlinse angeordnet sind, sich ständig vor der Pupille befinden. Ob ein solches System funktionieren kann, ist abhängig vom Durchmesser der Pupille.

Die Vorteile des simultanen Systems sind, dass es eine Vielzahl an möglichen Kontaktlinsen gibt. Weiche Austauschkontaktlinsen zum häufigen Austausch sind so aufgebaut. Der Blick ist mit diesem System unabhängig von der Blickneigung, da sich die Kontaktlinse nicht stark auf dem Auge bewegt. Auch Kontaktlinsen mit längerem Austauschintervall können so aufgebaut sein. Nachteile dabei sind aber, dass die Abbildungsqualität abhängig ist vom Durchmesser der Pupille und von der Zentrierung der Kontaktlinse auf dem Auge.

Die alternierenden Kontaktlinsen beruhen darauf, dass eine Kontaktlinse sich auf dem Auge bewegt. Beim Blick in die Nähe drehen die Augen sich nach unten und nach innen ab. Diese Eigenschaft wird beim Design von alternierenden Kontaktlinsen genutzt. Beim Blick in die Ferne geradeaus befindet sich also nur eine Korrektur für die Ferne vor dem Auge. Wenn sich der Blick beim Lesen absenkt, bewegt sich die Kontaktlinse so, dass der Nahteil der Kontaktlinse vor der Pupille liegt. Da weiche Kontaktlinsen sich nicht stark bewegen, ist dieses System nur als halbharte Kontaktlinse auf dem Markt.

Die Vorteile des alternierenden Systems sind gegeben durch eine klare Trennung der Zonen für Ferne und Nähe. Daraus ergibt sich eine gute Abbildungsqualität sowohl in die Ferne als auch in die Nähe. Das Kontrastsehen wird damit nicht so stark beeinflusst wie mit simultanen Kontaktlinsen.

Die Nachteile liegen darin, dass die Qualität der Abbildung und der Erfolg einer Anpassung abhängig von anatomischen Faktoren sind, die nicht beeinflusst werden können. Dazu gehören die Position der Augenlider und der Pupillendurchmesser. Halbharte Kontaktlinsen brauchen anfangs mehr Gewöhnungszeit, da sie bei der Erstanpassung zu Fremdkörpergefühl führen können.

Auch eine Monovision eignet sich zur Korrektur der sogenannten Alterssichtigkeit (Presbyopie). Dieses System beruht darauf, dass für ein Auge die Ferne optimal korrigiert wird. Auf dem anderen Auge wird die Nähe oder die Computerdistanz korrigiert. Damit können aber nur zwei Distanzen abgedeckt werden. Das räumliche Sehen wird durch die unterschiedliche Korrektur der beiden Augen beeinflusst, weshalb dieses System nicht verwendet werden sollte, wenn hohe visuelle Anforderungen ans räumliche Sehen gestellt werden.

Welche Art von multifokalen Kontaktlinsen für Sie am besten geeignet ist, analysieren unsere Kontaktlinsenspezialisten und -spezialistinnen gerne gemeinsam mit Ihnen.

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