Erkrankungen der
Tränenorgane

07.09.2022
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Die Tränenorgane sind ein wichtiger Bestandteil unserer Augen, denn die kontinuierliche Tränenproduktion befeuchtet unsere Augen und schützt sie vor dem Austrocknen. Die Tränenflüssigkeit reinigt und nährt die Augenoberfläche, antimikrobielle Stoffe schützen zusätzlich vor Erregern. Eine einwandfreie Funktion ist für ein gesundes Auge und dessen Sehfunktion zentral.

Das Tränenorgan selbst besteht aus einem ableitenden- und einem sekretorischen Teil. Hierbei gehören die Haupttränendrüsen (Glandula lacrimalis) zum sekretorischen Teil. Dieses Gewebe ist zuständig für die Produktion der Tränenflüssigkeit, die mit dem Lidschlag auf der Hornhaut verteilt wird und so die Oberfläche mit einem dünnen Film benetzt, um ein geschmeidiges Übereinandergleiten der Augenstrukturen zu ermöglichen. Der ableitende Teil setzt sich aus den Tränenpünktchen (Punctum lacrimale), den Tränenkanälchen (Canaliculi lacrimale), dem Tränensack (Saccus lacrimalis) und den Tränennasengang zusammen (Ductus nasolacrimalis). Da der Tränenapparat aus verschiedenen Strukturen besteht, gibt es auch zahlreiche Möglichkeiten für Funktionsstörungen und Infektionen. Beschwerden, die am häufigsten auftreten, sind:

Tränenträufeln (Epiphora)

Hier liegen eine Tränenwegsstenose, ein Tränenwegsverschluss und eine Fehlstellung der Tränenpünktchen vor. Beides führt dazu, dass die Tränenflüssigkeit überläuft, weil die Balance zwischen Tränenproduktion und Tränenabfluss nicht mehr stimmt. Ursachen für dieses Phänomen sind vielfältig wie z.B. eine ungünstige Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit, einwärts- oder auswärts gedrehtes Lid (Entropium bzw. Ektropium), Infektionen der Tränensäcke oder der Tränenkanälchen. Tränende Augen sind meist ein Anzeichen für ein Problem und sollten deshalb immer von Ihrem/r Augenarzt/ärztin untersucht werden. Langfristig kann das Tränenträufeln bleibende Schäden an den Augen hinterlassen.

Entzündung der Tränendrüse (Dakryoadenitis)

Dies ist eine ernst zu nehmende Entzündung, denn sie ist oft eine Begleiterscheinung bei Mumps und Viruserkrankungen. Man unterscheidet zwischen einer akuten und einer chronischen Form. Akut: Meist durch bakterielle Erreger (Staphylokokken, Streptokokken und Pneumokokken) oder Viren verursacht. Das betroffene Auge ist schmerzhaft geschwollen und es kann schwierig sein, das Lid zu öffnen. Eitriger Ausfluss und verklebte Wimpern sind Symptome.

Chronisch: Hier sind die Übeltäter oft Tumore oder eine nicht-entzündliche Erkrankung wie Sarkoidose. Je nach Ursache wird ein Antibiotikum verschrieben. Oft heilen die Tränendrüsenentzündungen nach ca. 10 Tagen von selbst.

Das trockene Auge (Keratoconjunctivitis sicca)

Mit zunehmendem Alter leiden viele an dieser unangenehmen und manchmal schmerzhaften Erscheinung. Wegen der Dysfunktion der Tränendrüsen wird die Hornhaut so trocken, dass der kontinuierliche Reiz durch den Lidschlag die Bindehaut (Konjunktiva) entzündet.

Grundsätzlich kann es bei allen Strukturen des Tränenorgans zu Verstopfungen und Entzündungen kommen, wobei die Ursache oft bakterielle oder virale Infektionen sind. Zusätzlich können Veränderungen in der Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit, Schwellungen und Gewebeablagerungen das Abflusssystem beeinträchtigen oder blockieren. Bei der Diagnose werden die Beschaffenheit, Stellung und Beweglichkeit des Lids untersucht und auf Schwellungen abgetastet. Je nach Resultat wird eine passende Therapie gewählt, wobei Augentropfen und Brillen meist Abhilfe verschaffen. Sind die Tränenkanäle verstopft, so könnte eine Operation notwendig werden.

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